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Eine kleine Erinnerung an den DFB 3.479 vom 02.08.2017, 15:12 Uhr


DFB fordert Ultras zu Argumenten statt beleidigenden Wechselgesängen auf!

vom 02.08.2017, 15:12 Uhr

DFB Präsident Reinhard Grindel äußert sich auf einen offenen Brief eines Meppener Blogger, der den DFB in seiner Politik stark kritisiert. Herr Grindel spielt den Ball direkt an die Ultra-Szenen zurück und behauptet, dass die Ultras den Dialog verweigern und statt Fakten nur beleidigende Wechselchöre an den Tag legen.

Bild: Photomafia-Bochum.de

Die Fanszene weist bereits seit mehreren einigen Jahren auf viele, wichtige und dringende Themen immer wieder und wieder hin. Da der DFB anscheinend an Vergesslichkeit leidet, fassen wir diese Punkte gern noch einmal für den Verband und Herrn Grindel zusammen: 

  • China U20 in der Regio SW: die Attraktivität der Regionalliga Süd-West steigt nach Aussage von Herrn Grindel durch die Teilnahme der China U20 und sei ein "Marketing-Paket, wovon die Vereine noch profitieren". Das sehen wir anders: für uns leidet aufgrund der steigenden Kommerzialisierung die Attraktivität deutlich. Was kommt als nächstes? TV-gerechte Anstoßzeiten für das chinesische Fernsehen? Wieso profitiert nur die Regionalliga Süd-West? Was ist mit dem Aufstiegsspiel-Gegner aus einer anderen Regionalliga, dem die 15.000€ pro Spiel nicht gewährt werden, die als Meister noch um den Aufstieg spielen müssen? Für uns alles andere, als eine "Win-Win Situation", wie Grindel in seiner Antwort behauptet.

  • Dialogbereitschaft: der DFB stellt sich, entgegen der Behauptung von Herr Grindel, überhaupt nicht zum Dialog bereit. Im Gegenteil, brach doch der DFB 2011 die konstruktiven Gespräche mit den Ultras plötzlich ab und verweigerte ab dann jeden weiteren Dialog.

  • Vorschläge an den DFB: Erfahrungen aus anderen Ländern, die z.B. mit den "Chemnitzer Weg" (zertifizierte Pyrotechnik unter Anmeldung in gewissen Blöcken, nur genutzt von zertifizierten Personen) äußerst positive Erfahrungen gesammelt haben, werden kategorisch abgelehnt. Dabei hat sich in den letzten Jahren einiges getan: gibt es mittlerweile sogar Bengalos, die andere Fans nicht gefährden sollen. Die landesweite Fanorganisation Danske Fodbold Fanklubber hat 12 Monate lang mit einem Pyrotechniker Bengalos entwickelt, die wesentlich weniger heiß werden.

  • die Strafenspirale: Das DFB-Gericht bestraft Vereine immer härter und härter, statt den Dialog zu suchen und vergrößert bewusst die Kluft zwischen Fanszenen und Verband, und...

  • solange Kläger und Richter die selbe "Person" sind, können Vereine keinen fairen Prozess bekommen. Dresden bekommt für einen friedlichen Protest gegen RB, wegen eines Bullenkopfs (was übrigens während des Spiels niemand mitbekommen hat) und des medialen Aufschreis eine drastischere Strafe, als einige Bundesligisten für gewaltsame Vergehen. Der DFB lässt sich von den Medien unter Druck setzen und wirft mit drakonischen Strafen um sich, statt sich hinter seine Verbandsmitglieder zu stellen!

  • Die Faninteressen bezüglich fangerechten Anstoßzeiten werden ebenso ignoriert. Auch in diesem Jahr werden die Anstoßzeiten mit Sonntag 13.30 Uhr und Montag 20.30 Uhr in der 1. Bundesliga weiterhin gestreckt. Auswärts nur noch mit Urlaub!

Übrigens: für das Spiel in Meppen, welches Herr Grindel heute besucht, wurden bereits Anti-DFB Sprechchöre angekündigt! Hier die gesamte Antwort des DFB (Quelle: menkyyry.wordpress.com

Sehr geehrter Herr Ahrens,
normalerweise antworte ich auf Offene Briefe nicht. Da die Ultraszene aber nach außen immer zum Dialog auffordert, dann aber oftmals nicht mehr kommt, als beleidigende Wechselgesänge, will ich zu den Inhalten Ihres Briefes dieses Mal gerne Stellung nehmen. Gleichwohl frage ich mich, warum einzelne Ultragruppen auch in diesem Fall nicht den Mut hatten, mich im Vorfeld meines heutigen Besuches um ein Gespräch zu bitten? Dieser Bitte wäre ich sicher nachgekommen und dann hätten wir einmal persönlich Argumente austauschen können. Wechselseitige Fangesange, das möchte ich noch einmal betonen, sind für mich hingegen keine Dialogkultur. Bereits der Einstieg in ihren Brief ist nachweislich falsch. Selbstverständlich sagen mir die Namen der SVM-Spieler etwas, denn ich war schon mehrfach in Meppen. So habe ich mich beispielsweise vor Ort über den Aufbau eines Nachwuchsleistungszentrums informiert, bewundere die gesunde wirtschaftliche Grundlage, mit der der Aufstieg über Jahre hinweg vorbereitet wurde und habe mich in der Vergangenheit mit Matthias Kues und Dieter Barlage immer wieder über die Lage beim SV Meppen ausgetauscht. Bei der 100-Jahr-Feier saß ich übrigens gegenüber von Verona aPooth – deren Einladung damals übrigens niemand als schlimme Kommerzialisierung kritisiert hat. Soweit zu Ihrer Frage, ob ich weiß, wo ich heute hinfahre. Sie sollten als SVM-Fans wissen, dass der Spruch, „der Meister muss aufsteigen“, eben nicht immer gilt. Der Meister der Oberligen von Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein steigt eben nicht automatisch auf, sondern muss in eine Aufstiegsrunde. In der letzten Saison war es so, dass Altona 93 als damals 7. der Hamburg-Liga in die Aufstiegsrunde kam, weil die sechs (!) Mannschaften, die davor standen, sich schon in der jetzigen Struktur der Regionalliga mit fünf Staffeln aus wirtschaftlichen Gründen den Aufstieg nicht leisten konnten. In dieser Saison gilt für den Meister der Oberliga Hessen das gleiche. Trennen Sie sich doch bitte von dem Vorurteil, im DFB sitzen fußballferne Betonköpfe, die große Lust haben, ambitionierte Vereine um den Lohn ihrer Arbeit in einer Saison zu bringen. Wir reden im DFB regelmäßig über die Frage, wie wir mit der Kritik an der jetzigen Struktur der Regionalliga umgehen. Aber: der DFB ist ein demokratischer Verband. Jeder kann ja beantragen, zu einer anderen Regionalliga-Struktur zu kommen. Es ist bisher nicht geschehen, weil viel dafür spricht, dass im Ergebnis die Mehrheit der Vereine und unserer Landesverbände alles so lassen will, wie es ist.
Warum? Weil Ihr Vorschlag mit vier Staffeln und vier Aufsteigern, wenn man für die regionale Einteilung der Staffeln die Zahl der Seniorenmannschaften in den Landesverbänden als Maßstab nehmen würde, in der Konsequenz bedeuten könnte, dass Thüringen und Sachsen eine Regionalliga mit Bayern bilden und die anderen neuen Länder und Berlin gemeinsam mit dem Norden spielen würden. Dagegen sind der Norden, der Nordosten (vielleicht mit Ausnahme Cottbus), Bayern und wahrscheinlich auch mancher im Südwesten, weil jetzt zwei und in Zukunft sonst nur ein Verein die Aufstiegschance hätte. Sie müssen einfach sehen, dass sich viele Vereine der Regionalliga den Spielbetrieb bei einer solchen Flächenstruktur nicht leisten können. Ganz davon abgesehen, dass damit auch viele Derbys und damit auch Zuschauer wegfallen würden. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass wir dieses Thema während der Saison noch einmal in aller Offenheit und ergebnisoffen diskutieren. Ich will allerdings nur aufzeigen, dass es eben sehr gute Gründe für diese Struktur, die die Vereine beschlossen haben, gegeben hat. Ich persönlich meine, dass wir die Lösung an anderer Stelle suchen sollten. Ich bin und das ist wie gesagt nur meine persönliche Meinung für eine Aufstiegsrunde mit allen sechs Vereinen. Dann könnte man zwei Heim- und zwei Auswärtsspiele und eines auf neutralem Platz austragen. Dazu könnte dann auch über eine Erweiterung auf vier Aufsteiger nachgedacht werden. Das wäre im Ergebnis jedenfalls sportlich fairer und würde zumindest für alle Teilnehmer eine zusätzliche Einnahme bedeuten. Dagegen spricht allerdings die Überlegung, wie das in den engen Rahmenterminkalender passt und die Aufsteiger erst relativ spät Planungssicherheit hätten, dass sie künftig 3. Liga spielen. Ihr Hinweis auf den Grundlagenvertrag und dass der DFB den Regionalligisten doch einige Millionen zuleiten sollten, ist, mit Verlaub, Blödsinn. Wir dürfen einzelnen Vereinen aus rechtlichen Gründen gar keine Mittel direkt zuleiten. Wir stellen den Landesverbänden Mittel zur Verfügung und das mit steigender Tendenz und gerade auf der Basis des Grundlagenvertrages. Warum denn auch Regionalligisten und nicht Kreisligisten, die viel weniger Einnahmequellen haben? Das Gemeinnützigkeitsrecht setzt ganz enge Grenzen, wie wir Regionalliga-Vereinen zu Geld verhelfen können. Ein Weg sind die TV-Rechte, die einzelne Träger der Regionalliga, etwa im Nordosten, für ihre Vereine vermarkten konnten. Ein anderer Weg ist – Sie ahnen es: unsere Kooperation mit dem chinesischen Fußballverband. Die Debatte über die Freundschaftsspiele der U 20 von China ist derart von Unkenntnis und Polemik überlagert, dass man nur den Kopf schütteln kann. Der Vertrag mit den Chinesen ist nichts anderes als eine sinnvolle Marketingvereinbarung zu Gunsten der Regionalliga Südwest, bei der es nur Gewinner gibt. An spielfreien Wochenenden erhalten die jeweiligen Clubs einen attraktiven Freundschaftsspielgegner für ein sehr beachtliches Honorar. Man muss schon sehr verblendet sein, um bei diesem Thema auf den FK Pirmasens zu kommen.
Ich kann nur noch einmal wiederholen: Auf den DFB machen nicht beleidigende Wechselgesänge oder Spruchbände, sondern starke Argumente Eindruck. Zu einem offenen Austausch über solche Argumente rufe ich auf!
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Grindel


Kommentare (Kommentar schreiben)
Ronny Fenske am 02.08.2017 16:29 Uhr:
Der DFB muss durchgreifen und Vereine wie RB weiter fördern und gewaltsame Vereine wie Dortmund, Schalke, Dresden, Magdeburg und Köln für immer aus dem Profifussball verbannen!
Matze antwortete am 02.08.2017 17:28 Uhr:
Wenn man keine Ahnung hat...
Nein zu RBNein zu RB antwortete am 02.08.2017 18:57 Uhr:
Thomas antwortete am 02.08.2017 19:10 Uhr:
Ich bin dafür Ronny Fenske zu verbannen :-D
Thomas S antwortete am 02.08.2017 19:23 Uhr:
Sarkasmus Modus eingeschaltet ?
Daniel Osinski antwortete am 03.08.2017 01:17 Uhr:
Wer so viel Bullshit von sich gibt, ist wohl Erfolgsfan bei Rattenball. *Hust*

Für so dünnes Gelaber hab ich echt nichts übrig. Dresden ist einer der wenigen Vereine, der froh sein kann Fans wie uns zu haben. Unser Verein bekommt Strafen, wir Fans, helfen finanziell mit. Mit Spenden. Auf Plattformen. Von den Ultra organisierte Spendenaktionen am Einlass. Über die Mitglieder und darüber hinaus. Das ist sehr viel Geld. Und manch einer von uns gibt sein letztes Hemd, oder halt das, was er grad auf der hohen Kante hat. Und ebenfalls über Spenden, teilweise parallel zu Strafgeldspenden, werden Spendengelder und Materialspenden für unsre Überkrass geilen Choreos mit finanziert. Von vielen Fans, mit Blut und Schweiß gezahlt. Man sollte eigentlich sagen mit Herzensblut. Und glaube mir, ich als Koch tue das nicht nur als Fan, sondern auch im Beruf.

Bevor du das nächste mal irgendnen Rotz von illegaliesierung postest, informiere dich darüber was im Fussball abgeht und grad in solchen Vereinen wie unsrem.
SG am 02.08.2017 19:53 Uhr:
Ironie und so :D
Charly am 03.08.2017 00:07 Uhr:
Herr Grindel sollte am besten Heute noch sein Amt zur Verfügung stellen stellen
Der FK Pirmasens wurde schon 1963 von einem Herrn Neuberger, seines Zeichen
damals DFB Präsident, verarscht
LoreDD am 03.08.2017 19:06 Uhr:
Kurze Frage, Kurze Antwort: Ankläger UND Richter in einem, wenn es um Strafen geht?!
Teil zwo: Einerseits führen Choreographien und Fanblockatmosphäre zur Stimmung und somit zur Vermarktung bei, andererseits der wird der Diskurs zum "sicheren Gebrauch" negiert? ("Mediterraner Hexenkessel" vs. "Ausschreitungen/Randale" (die argumentative Hyperbel ist als redundant zu betrachten).
Und sehr salopp formuliert: solange die eigene Tasche dick bleibt, juckt mich der Rest ´n Scheiß. Sportgemeinschaften wurde durch finanzorientierte, egozentrische Machen-/Interessenseilschaften ersetzt.
Letzter Punkt: Aufsatzthema: "Beschreibe(n Sie) die positiven Aspekte von Mannschaftssport in Bezug auf soziale, ethische und wirtschaftliche lokale und internationale Gegebenheiten."
werner Rob (84)werner.robkdf@t-online.de am 03.08.2017 19:32 Uhr:
Ich habe auch gedacht R.Grindel wäre der Präsident des gesamten DFB also auch der Amateure. Aber im Kommerzwahn werden die kleinen Vereine "vergessen" , deren Arbeit nicht gewürdigt.Eine unheilvolle Entwicklung. Werner

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