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Antwortschreiben an die Verbände 1.702 vom 17.11.2017, 13:30 Uhr


Ultras nehmen zu Dialog mit dem DFB Stellung

vom 17.11.2017, 13:30 Uhr

Am Donnerstag, den 09. November 2017, kam es zu einem ersten Treffen zwischen Fanvertretern und DFB-Funktionären, um über Fanbelange zu diskutieren. Nachdem DFB-Präsident Reinhard Grindel die Gespräche positiv bewertet hatte, melden sich nun die Ultras mit einem Antwortschreiben an die Verbände zu Wort. 

Neben den ausgesetzten Kollektivstrafen hat man auch bei einer einheitlichen Richtlinie für Fanutensilien einen Konsens gefunden. Die Ultras begrüßen außerdem die Ankündigung, die Vergabe von Stadionverboten zu überdenken und neu zu regeln. So sollen keine Stadionverbote ausgesprochen werden, wenn es bei der Anffahrt zu Vorfällen kommt, die in keinem Zusammenhang mit Fußballspielen stehen. In diesem Zusammenhang fordern sie jedoch, dass bereits ausgesprochene Stadionverbote aufgehoben werden. 

Bayern Fans in Dortmund: "Zeit den Ball in die richtige Richtung zu lenken!"            "9.11.: Zeit den Ball in die richtige Richtung zu lenken!" | Bildquelle:  www.schwatzgelb.de


Dennoch sehen die deutschen Fanszenen bei den Themen Fanrechte, Anstoßzeiten, 50+1 und der Sportgerichtsbarkeit massiven Diskussionsbedarf. Zu diesen Punkten möchten die Ultras zeitnah ihre Positionen darlegen, so dass dies beim nächsten DFB-Bundestag diskutiert werden könne. 

Alles in einem kann man sagen, dass eine Grundlage für einen weiteren Dialog geschaffen wurde. Auch wenn die schweren Themengebiete noch nicht diskutiert wurden, fühlen sich die Ultras ernst genommen und so eine erste Basis geschaffen. 

Das  "Antwortschreiben an die Verbände" im Wortlaut: 

"Sehr geehrte Damen und Herren des DFB, der DFL und der Ligenvertretung,

am vergangenen Samstag kamen die Fanszenen Deutschlands zusammen um das mit Ihnen sehr konstruktiv geführte Gespräch vom 09.11.17 zu reflektieren.

Wir begrüßen ausdrücklich, dass der DFB in punkto Fanutensilien kurzfristig Klarheit, Verbindlichkeit und Gleichheit schaffen wird. Fanutensilien sind ein unverzichtbarer Teil der Fankultur und kein Sicherheitsrisiko. Vielmehr sorgen die Verbote und Einschränkungen von Fanutensilien für unübersichtliche Einlasssituationen und Konfliktpotential. Dass damit nun endlich Schluss ist, ist ein guter, wenn auch überfälliger Schritt in die richtige Richtung.

Zudem begrüßen wir die Initiative des DFB Präsidenten Reinhard Grindel in Zukunft keine Stadionverbote bei potentiellen Vergehen auf den Anfahrtswegen auszusprechen. Der „Fußballzusammenhang“ ist ein konstruierter Begriff, der einem Freifahrtschein gleichkommt. Zudem werden Stadionverbote immer noch, bereits bei einer Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit vor dem Feststehen einer Tatbeteiligung, ausgesprochen. Dies zumindest bei Vorkommnissen auf den Anfahrtswegen nun nicht mehr zu tun, ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, den wir als unverzichtbare Grundlage sehen um das Gesamtkonstrukt Stadionverbote zukünftig weiterführend kritisch diskutieren zu können. Zwingend logisch und notwendig erscheint es uns in diesem Zusammenhang allerdings, bereits massenhaft erteilte Stadionverbote für potentielle Vergehen außerhalb der Stadionsphäre mit sofortiger Wirkung aufzuheben.

Trotz dieser Teilerfolge, die weitestgehend aus dem gemeinsamen Einvernehmen erfolgt sind, sehen wir weiterhin massiven Diskussionsbedarf. Insbesondere die Themen Fanrechte, Anstoßzeiten, „50+1“ und Sportgerichtsbarkeit sind aus unserer Sicht kaum oder nur unzureichend besprochen worden. Wir werden Ihnen hierzu bis Anfang Dezember ein gemeinsames Positionspapier zukommen lassen, mit der Erwartung, dass dieses u.a. beim nächsten DFB-Bundestag am 08. Dezember diskutiert wird.

Die Fanszenen Deutschlands im November 2017"

Bildquelle Titelbild: nordkurvenfotos.de

Kommentare (Kommentar schreiben)
Jagermichi am 18.11.2017 10:47 Uhr:
Alle mal Zuhause bleiben ohne Fans und auf dem Platz gehen in liga 3, 4 oder 5. Aber ich glaube das geht nicht weil dann kommt der Rest rein ins Stadion, oK keine Stimmung aber trotzdem voll.Vermarktung für die nächsten Wochen gesichert dann die nächsten 1 bis 2 jahre auch so weiter und schon ist der Traum ausgeträumt Ade Fussball Welt.

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