Fanszenen Deutschlands kündigen neuen Protest an 19.508 vom 20.11.2018, 12:56 Uhr
Bundesweiter Protestspieltag: Stimmungsverzicht in der kompletten 1. Halbzeit!
vom 20.11.2018, 12:56 Uhr
Die Fanszenen Deutschlands haben angekündigt, dass es am 13. Spieltag (der 1. Bundesliga) zu einem weiteren bundesweiten Protestspieltag kommen wird. Vom 30. November bis zum 03. Dezember werden alle teilnehmende Fanszenen deutschlandweit in der kompletten ersten Halbzeit auf den organisierten Support verzichten.
Ziel des Protestspieltages ist es, die Spieltage unter der Woche und vor allem aber die unbeliebten Montagsspiele abzuschaffen. Außerdem soll nach dem Aufkommen von Plänen für eine etwaige SuperLeague weiter für den Volkssport Fußball und die Fanbasis gekämpft und dem Druck der steigenden Kommerzialisierung und Intransparenz entgegengewirkt werden.
„Wie die Anstoßzeiten in den kommenden Spielzeiten gestaltet werden, liegt auch in unserer Hand. Als Fans und Mitglieder haben wir ein Recht darauf zu erfahren, wie unsere Vereinsvertreter auf DFL-Sitzungen entscheiden. Nur mit umfangreicher Transparenz kann Abstimmungen und dubiosen Deals in Hinterzimmern entgegengewirkt werden.", heißt es in der Ankündigung.
Da auch an diesem Spieltag in der ersten Bundesliga ein Montagsspiel stattfinden wird, und die Ausschreibung der TV-Rechte laufen, wollen die Fanszenen Deutschlands an diesem Spieltag ein deutliches Zeichen setzten. „Die Vorbereitungen für die nächste Ausschreibung der TV-Rechte sind in vollem Gange. Unsere Forderung an die Vertreter der Vereine in der DFL ist klar: Schafft die Montagsspiele und die Anstoßzeiten unter der Woche ab!" schreiben die Fanszenen in ihrem Aufruf.
Bereits im September gab es einen Protestspieltag der Fanszenen Deutschlands, bei welchem die ersten 20 Minuten auf organisierte Stimmung in den Stadien verzichtet wurde.
Die komplette Ankündigung, wie sie von vielen Ultragruppen in ähnlicher Form veröffentlicht wurde im Wortlaut:
Finanzstarke Klubs umgehen im großen Stil Regelungen und werden bei ihren Bestrebungen nach immer mehr Profit ungeniert von führenden Funktionären hofiert und sogar noch vor Sanktionen geschützt. Die Schere zwischen arm und reich geht dabei immer weiter auseinander. Verlierer dieser Entwicklung sind neben den tiefer spielenden Vereinen der sportliche Wettbewerb im Gesamten und insbesondere wir Fans.
Es zählen vor allem Rendite und die Generierung von noch mehr Geld. DFB und DFL demonstrieren dies seit längerem, zuletzt unter anderem durch Anstoßzeiten fürs TV, die fundamental entgegen den Belangen von uns Stadiongängern stehen. In allen oberen Ligen finden nun Spiele am Montagabend statt, seit letzter Saison sogar in der ersten Bundesliga. Diese Entwicklung darf von uns Fans nicht hingenommen werden, denn nur wir können mit geschlossenem und starken Protest diesem Trend entgegenwirken! Im Sinne eines Fußballs für die Fans und nicht eines des finanziellen Profits.
Die Vorbereitungen für die nächste Ausschreibung der TV-Rechte sind in vollem Gange. Unsere Forderung an die Vertreter der Vereine in der DFL ist klar: Schafft die Montagsspiele und die Anstoßzeiten unter der Woche ab!
Wie die Anstoßzeiten in den kommenden Spielzeiten gestaltet werden, liegt auch in unserer Hand. Als Fans und Mitglieder haben wir ein Recht darauf zu erfahren, wie unsere Vereinsvertreter auf DFL-Sitzungen entscheiden. Nur mit umfangreicher Transparenz kann Abstimmungen und dubiosen Deals in Hinterzimmern entgegengewirkt werden.
Am 13.Spieltag hat die DFL erneut ein Erstligaspiel auf den Montagabend gelegt, zudem findet in der 3. Liga unter der Regie des DFB, wie fast jeden Montag, eine Partie statt. Am Wochenende rund um diesen Spieltag wird es daher zu bundesweiten Protesten in den Fankurven kommen:
Wir werden daher, beim kommenden Heimspiel gegen den SV Darmstadt, die komplette erste Halbzeit auf organisierten Support verzichten.
Ein wirksamer Protest kann nur gemeinsam funktionieren. Selbstverständlich fällt es niemandem leicht, die eigene Mannschaft in dieser Zeit nicht zu unterstützen. Allerdings besteht die riesige Chance auf entscheidende Veränderungen, die den Fußball endlich wieder in eine positive Richtung lenken würden. Aus Kreisen der Vereine ist zu hören, dass die Abschaffung der Montagsspiele und englischen Wochen als durchaus realistisch eingeschätzt wird. Selbst das Montagsspiel der zweiten Liga steht zugunsten eines Alternativtermins am Samstagabend zur Diskussion. Also lasst uns aktiv werden und unseren Forderungen Nachdruck verleihen. Wir holen uns unser Spiel zurück!
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